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Blick ins
Studio

"Seine autonome Formensprache fand Ulrich Barnickel über das Material Metall bzw. über die Arbeitstechnik zu einer differenzierten Abstraktion der anthropomorphen Plastik mit Nähe zum menschlichen Körper und seinen Proportionen.

Die Figur wird verknappt, um präzise künstlerische Ausdruckweisen für die Situation des Menschen zu finden. Es entsteht ein fragmentarisch-ruinöser Aspekt. Die Metallsculptur ist kein monolithischer Klotz, sondern bewegungsimmanentes, luftig leichtes Volumen."

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(Dr. Irmgard Sedler; Kuratorin)

„Ulrich Barnickel vereint das scheinbar Gegensätzliche in Person und Arbeit. Ist er nicht nur ein Meister des Oxymorons, zählt er auch zu den bedeutendsten Metallbildhauern unserer Zeit.“ 

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(H. Rettig im Rhön Magazin / Winter 2017

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Pietà -

Weg der Hoffnung

Werkgedanke

Die Wiederentdeckung der pathosgeladenen Kraft des Figürlichen deutet auf die existentielle Suche nach sinnlicher Erklärung der Gegenwart bzw. der eigenen gesellschaftlichen Identität. Dabei geht es nicht um die exakte Wiedergabe eines bestimmten sozialen Typus, sondern um Vergegenständlichung des Geistes. Es geht mir weder um die Adaption von Formmotiven, die Übersetzung von bestimmten, eventuell bereits existierenden Formen in die eigene Formensprache noch das rein handwerkliche Wiederholen von nach dem Modell gefertigten Formen. Wichtig ist mir die Spontanität im Arbeitsprozess mit ihren zeitimmanenten Strukturen, zeitgleich die Beobachtung sowie Nutzbarmachung der eigenen Arbeitsmethode für den gestalterischen Bereich. 

Dabei genügt mir das Prinzip ‚Form als Form' nicht, nur eine Gestalt determiniert eine Form. Diese Gestalt besitzt zum einen ihren plastischen Ausdruck, zum anderen ihren mentalen Hintergrund. Um dem Rezipienten diesen geistigen Hintergrund zu vermitteln, suche ich nach Signets bzw. Zeichen die er versteht und die ihm als Vokabeln dienen, das Mentale zu begreifen. Das Ersetzen von Illustration bzw. anthropomorpher Gestik durch reduzierte Zeichen (ich spreche hier im Wesentlichen von Materialwiderstands- und Arbeitsspuren, aber auch von torsohafter Symbolik der spezifischen Körperhaltung) verweist auf eine Realität außerhalb gewohnter, teils konservativer Sichtweisen und Erfahrungen.

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(Ulrich Barnickel)

Rückkunft -

Mahnmal gegen Neofaschismus

Die Sieben Todsünden

Der Weg

„Ulrich Barnickel gewinnt dem Prozess […] anthropomorphisierende Gestaltungen ab, die aus dem Herstellungsprozess nicht ohne weiteres hervorgehen, sondern in einer gewissen Spannung zu ihm stehen, eine Spannung zwischen ablesbarer, ehrlicher Herstellung, der er die Hauptaussage seiner Werke anvertraut und der dennoch erzielten Zartheit der Empfindung  [...] Mit Eisen muss ein Volumen eher umschreibend geschaffen werden, weshalb das Thema der positiven und negativen Räume, das Barnickel stets am Herzen liegt, hier besonders zum Tragen kommt. In den Vorder- und Rückseiten seiner Werke, die stets zusammen gesehen werden müssen, thematisiert er diese Verhältnisse. […] Statt weicher, pulsierender, nachgiebiger Haut, […] finden wir bei ihm befleckte, an Feuer gemahnende Schwärze, abgeplatzte Farbreste oder Rost, wenn nicht gar gewaltsame mechanische Einwirkungen. […]  Es geht Barnickel nicht um Nachahmung, sondern um einfühlbare, vom Körper abgeleitete Metaphorik. …. Die alten Menschheitsfragen: Wer sind wir, woher kommen wir, was heißt es, ein Mensch zu sein, wozu sind wir hier, denen wir eben auch in prähistorischen Sammlungen nachsinnen, beantwortet er auf seine Weise und für unsere Zeit.“

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(Prof. Dr. Karl Schawelka / Bauhaus Uni Weimar)

"Barnickels Medium liegt in der Metallplastik. Er bekennt sich zur europäischen Tradition des Handwerks als Qualitätsgarant von Kunstäußerungen. Den durch das Material gegebenen Formimpulsen folgend, lotet der Künstler die Spannbreite bildhauerischer Möglichkeiten aus: Vom Lichtspiel der Oberflächen im Sinne Auguste Rodins bis hin zur tektonischen Raumführung des formbetrachtenden Auges in der Tradition eines Aristide Maillol reicht Barnickels bildhauerische Intention. Der Mensch ist bei ihm zentrales Thema, wobei die Großplastik einen großen Teil seiner Schaffenskraft bindet. Tektonische Strenge und lyrische Ausdruckskraft  stehen im Dienste einer obsessiven Suche nach dem Neuen im Umgang mit Material und Raum."

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(Dr. Irmgard Sedler; Kuratorin)

© Texte + Lektorat:  Ulrich Barnickel + Katrin Wahl

© Fotos + Videos:    Koni Merz + Heiko Hofmann

© Website-Design:  Wix.com + Katrin Wahl

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