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Warum dieses Buch?

Lange habe ich überlegt, ob ich über meine eigene Arbeit schreiben soll. Beim Durchblättern alter Aufzeichnungen und Fotografien wurde mir bewusst, dass im Laufe der Zeit ein recht großes Werk entstanden ist, was in verschiedenste Lebensbereiche einströmt und viele Menschen interessieren könnte. Wer jedoch sollte die Zusammenhänge und die Basis meiner Aktivitäten in zwei Systemen besser beschreiben, als ich selbst?

Mein Leben und meine Denkweise wurden bestimmt vom Metall. Daraus schöpfte ich Ideen für Gestaltungen – ja, ich denke in Metall. Entscheidend ist für mich nicht, was dargestellt wird, sondern wie. Denn Kunst wirkt emotional. Als Künstler lebe ich im Strom der Zeit, bin aber nicht für dessen Lauf verantwortlich. Meine Empfindungen und Beobachtungen stelle ich dar und bin bemüht, Menschen diese verständlich zu machen. Dieses sollte sich hier aber nicht nur textlich darstellen, denn ich lasse Kunstwissenschaftler Gedanken zu meiner künstlerischen Arbeit äußern. Vor allem aber sollen die Fotografien meiner Kunstwerke, von denen die meisten mein Freund und Wegbegleiter Koni Merz geschaffen hat, für sich stehen.

Der Begriff der Metallplastik als Teil der Bildhauerei

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​Diese Arbeiten werden als Halb- oder Vollplastik, Silhouette oder Relief durch Treiben, Schweißen oder Schmieden ausgeführt. Das Metall ist KupferMessingBronzeSilber oder Gold. Heute arbeitet man in der Metallplastik vorwiegend in Stahl oder Edelstahl.

Die Anfänge des Treibens in Metall lagen vor ca. 6000 Jahren in Sumer, Mittel- und Südbabylon – im heutigen Irak. Ein beeindruckendes Zeugnis früher figuraler Treibkunst aus der Zeit um 2250 v. Chr. ist die lebensgroße Plastik des ägyptischen Pharao Pepi I. und wurde aus vernieteten Kupferblechen zusammengefügt. Beispiele späterer Großplastik aus Kupfer sind die Quadriga auf dem Berliner Brandenburger Tor, der Herkules in Kassel und der Vercingetorix in Alise-Sainte-Reine sowie die Freiheitsstatue in New York. Solche Dimensionen kann Stein, Holz oder Bronze als Material schwer erfüllen.

In der modernen Kunst begann sich die Metallplastik von der bislang figurativen Kunst zu lösen und öffnete sich parallel der abstrakten Kunst. Es fand ein Entwicklungsprozess vom plastischen Volumen zur konstruierten Raumgestaltung statt. Erst seit den 1930er Jahren ist sie als akzeptierte Ausdrucksmöglichkeit etabliert, wobei u.a. die spanischen Kunstschmiede Pablo Gargollo sowie Julio González  (ab ca. 1923 Zusammenarbeit mit Pablo Picasso) protagonistisch arbeiteten. Das Material Eisen wurde als bildhauerisches Material anerkannt.

© Texte + Lektorat:  Ulrich Barnickel + Katrin Wahl

© Fotos + Videos:    Koni Merz + Heiko Hofmann

© Website-Design:  Wix.com + Katrin Wahl

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